Details
Manow, Philip
Spaltungslinien
Europas Parteiensysteme und die De-Konsolidierung des Nationalstaats
C.H. Beck
978-3-406-84621-2
1. Aufl. 2026 / ca. 176 S.
Monographie/Dissertation
Termin: März 2026
Kurzbeschreibung
Reihe: Beck Paperback. Band: 4615
Entlang welcher Linien sortieren sich die politischen Konflikte unserer Zeit? Die hergebrachten Ordnungsbegriffe scheinen mittlerweile keine Orientierung mehr zu bieten. Denn heute steht häufig ein linkes Bürgertum gegen eine rechte Arbeiterschaft - und der „progressive Neoliberalismus“ und zunehmend kulturell rechte, aber verteilungspolitisch linke populistische Parteien markieren die Pole einer neuen Hauptachse des politischen Konflikts. In „Spaltungslinien“ interpretiert der Politikwissenschaftler Philip Manow diese neue Lage auf der Grundlage neuester empirischer Daten als Resultat der Transformation europäischer Parteiensysteme. Der Niedergang der Christ- und Sozialdemokratie ist demzufolge eine Reaktion auf die Infragestellung des Nationalstaats in den letzten Jahrzehnten - jener Ebene, auf die hin sich bisher gesellschaftliche Interessen organisiert hatten. Wenn diese Diagnose zutrifft, so die These des Buchs, dann ist die Krise der Gegenwart nicht mit dem Aufkommen einer neuen, kulturellen Spaltungslinie zu erklären, etwa als Spaltung zwischen Kosmopoliten und Kommunitaristen, zwischen „Anywheres“ und „Somewheres“. Sie ist vielmehr einerseits als Erosion bisheriger Formen politischer Interessenvermittlung zu erklären, andererseits als Verdoppelung unseres bekannten politischen Koordinatensystems: mit je einer geschlossenen und einer offenen Variante von „links“ und „rechts“.
