Details

Schneider, Hans
Studien zum Freiwilligen Polizeidienst in Hessen
2013 im Fokus: Migrationshintergrund
Verlag für Polizeiwissenschaft
978-3-86676-366-1
1. Aufl. 2014 / 61 S.
Materialien

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Kurzbeschreibung

Reihe: Polizeiwissenschaftliche Analysen. Band: 25

Rund 20 % der in Hessen im Freiwilligen Polizeidienst Aktiven haben einen Migrationshintergrund. Die sprachlichen und kulturellen Kompetenzen, die im Rahmen des Dienstes in der Begegnung mit Mitbürgerinnen und Mitbürgern gleichen Migrationshintergrundes bzw. dem verbindenden Element „Migrationshintergrund zu haben“, zur Verfügung stehen und abgerufen werden können, sind der Projektphilosophie „Präsenz zeigen - mit Bürgern sprechen - Beobachten - Melden“ besonders dienlich. Viele Fallschilderungen - von Koordinatoren und Polizeihelfern - konnten von Situationen berichten, in denen Sprachkenntnisse, Wissen um Einstellungen, Mentalitäten genutzt werden konnten, um diese Situationen zu entspannen, Missverständnisse aufzulösen, Zugänge für Lösungen zu öffnen und als Mittler zur hessischen Polizei zu dienen; dies vor allem auch deshalb, weil das Bild von Polizei bei Personen mit Migrationshintergrund und Ausländern herkunftslandbedingt oftmals negativ besetzt ist. So das Ergebnis einer empirischen Untersuchung, die im Sommer 2013 im Auftrag des Landespolizeipräsidiums durchgeführt und bei der 27 (von 32) Koordinatoren des Freiwilligen Polizeidienstes in den Polizeipräsidien und den Polizeidirektionen befragt und Gruppendiskussionen mit 29 der insgesamt 102 Helferinnen und Helfern mit Migrationshintergrund ausgewertet wurden. Und noch etwas anderes ist deutlich geworden: Die institutionalisierte Form der Mitarbeit von Bürgerinnen und Bürgern in der Polizeiarbeit in Gestalt des Freiwilligen Polizeidienstes mit der gezielten Einbeziehung von Polizeihelfern mit Migrationshintergrund ist ein gelungenes Beispiel und Symbol für Integration. Im FPolD wird die Mitarbeit in der öffentlichen Verwaltung und hier insbesondere im Bereich der inneren Sicherheit als Kernbestandteil staatlichen hoheitlichen Handelns sowie soziales Engagement, beides unbestritten wichtige Elemente einer Integration, ermöglicht. Es dürfte nur wenige Bereiche geben, in denen der prozentuale Anteil der Beteiligten mit Migrationshintergrund sich in ähnlicher Weise dem Bevölkerungsanteil annähert - so wie dies für den FPolD in Hessen der Fall ist. Insofern erscheint es nicht übertrieben, von einem Leuchtturmprojekt der Integration zu sprechen. Leuchtturmprojekt aber auch deshalb, weil Vollzugsbeamte, Polizeihelfer und die den Freiwilligen Polizeidienst in Anspruch nehmende Bevölkerung ohne Migrationsuntergrund gehalten sind, sich mit Fragen der Migration und Integration zu befassen, eigene, durchaus existente Vorurteile auf den Prüfstand zu stellen und eigene interkulturelle Kompetenz zu entwickeln.