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Totseva, Miroslava
Grundlagen der Arbeitsvertragstheorie im 19. Jahrhundert in Deutschland und in England
Eine vergleichende Ideengeschichte
Kovac, J.
978-3-8300-7157-0
1. Aufl. 2013 / 552 S.
Monographie/Dissertation

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Kurzbeschreibung

Reihe: Rechtsgeschichtliche Studien. Band: 61

Die Entwicklung bis hin zum Arbeitsvertrag als das regelmäßige Instrument zur Regelung der Arbeitsbedingungen kann unter der berühmten – wenn auch in etwas anderem Kontext formulierten – Formel „from status to contract“ (H. J. S. Maine) zusammengefasst werden.

Doch so eingängig und einleuchtend diese Formel klingt, so kontrovers wurde die sich dahinter verbergende Entwicklung im 19. Jahrhundert diskutiert. Gerade in Deutschland erfuhr das Denken über die Ausgestaltung des Arbeitsvertrags im Laufe des 19. Jahrhunderts bis zur Prägung des Begriffs „Arbeitsvertrag“ und der Entstehung des Arbeitsrechts Anfang des 20. Jahrhunderts eine wechselvolle Geschichte. Diese wird dabei vielfach erst vor dem Hintergrund der Einflüsse aus England aber auch der Abgrenzung zu Vorstellungen, entwickelt durch englische Theoretiker verständlich.

Dabei stammten die maßgeblichen Theorien über die Ausgestaltung der Arbeitsverhältnisse im 19. Jahrhundert aus dem Bereich der neu entstandenen „politischen Ökonomie“, später gewann die Soziologie einen immer stärkeren Einfluss auf das Denken auf diesem Gebiet. Dagegen geriet der Arbeitsvertrag allenfalls erst ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts verstärkt in das Blickfeld von Juristen. Entsprechend stehen die vorausgegangenen ökonomischen Theorien meist nicht in dem Mittelpunkt rechtshistorischer Forschung, vielmehr werden sie regelmäßig als Gegenstand der Wirtschafts- und Sozialgeschichte betrachtet.

Diese Untersuchung geht dagegen von der engen Verknüpfung zwischen juristischen und „politisch-ökonomischen“ Theorien über die Ausgestaltung der Arbeitsverhältnisse im 19. Jahrhundert aus. Entsprechend wird der Versuch unternommen, den juristischen Gehalt ökonomischer Theorien herauszudestillieren. Dabei werden sie in ihrem Entstehungskontext dargestellt, um ihren prinzipiellen Gehalt zu ermitteln und die ihnen zugrunde liegenden Voraussetzungen und Annahmen darzustellen. Durch die gründliche Auseinandersetzung mit dem Primärquellen versucht die Studie damit einen neuartigen Blick auf die Hintergründe der Entstehung des Arbeitsrechts Anfang des 20. Jahrhunderts. Schließlich ist ihr Ziel Vorverständnisse, die dem heutigen Denken über den Arbeitsvertrag als Selbstverständlichkeit zugrunde liegen, aufzuzeigen und sie aus einer neuen Perspektive zu beleuchten.