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Helmke, Nils
Der Normsetzungsprozess des Stalkings in Kalifornien (USA) und in Deutschland
Kovac, J.
978-3-8300-5565-5
1. Aufl. 2011 / 316 S.
Monographie/Dissertation

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Kurzbeschreibung

Reihe: CRIMINOLOGIA - Interdisziplinäre Schriftenreihe zur Kriminologie, kritischen Kriminologie, Strafrecht, Rechtssoziologie, forensischen Psychiatrie und Gewaltprävention. Band: 17

Das Buch befasst sich mit der - im Kern empirischen - Analyse der Genese eines neuen Straftatbestandes, der als „Stalking“ bzw. Nachstellung umschrieben wird.
Der Normgeneseprozess bezieht sich auf ein für strafbar erachtetes Verhalten, dessen Eigenart erst in jüngerer Zeit „entdeckt“ worden ist. Das aus der Jagdsprache entlehnte „Stalking“ umfasst verschiedenartige Vorgehensweisen des Heranpirschens, die im übertragenen Sinne als „Nachstellen“, „Verfolgen“, „Auflauern“ oder „fortgesetztes Beleidigen“ gebraucht werden. Gemeinsam ist ihnen, dass das Opfer bedrängt und massiv in seiner Privatsphäre verletzt wird.
Die Normgeneseforschung sieht Straftatbestände nicht als vorgegebene oder biologisch begründbare Umschreibungen an, sondern als gesellschaftliche Konstrukte, die sich aus entsprechenden Entwicklungsprozessen erklären. Dieser faktische Normsetzungsprozess des Phänomens Stalkings - von einem Anfangs als exotisch wahrgenommenem Gebaren zu strafbewehrtem Unrecht - wurde für Deutschland und Kalifornien beleuchtet und gleichzeitig wurden die Gemeinsamkeiten, sowie Unterschiede der Normentstehungsbedingungen im transatlantischen Vergleich dargestellt.

In diesem Kontext zeigt die Studie insbesondere auf, in wie weit den Medien in westlichen Industrienationen die Rolle zuteil wird, die Gesellschaft für ein kriminologisches Phänomen zu sensibilisieren und letztlich den Prozess der Konsensbildung aktiv voranzutreiben.
Der Vergleich mit Kalifornien bietet sich an, weil dieser Staat in der Kriminalpolitik der Vereinigten Staaten eine Vorreiterrolle einnimmt und dort die Entdeckung und Bekämpfung des Stalkings ihren Anfang genommen haben. So werden Aussagen über die Ähnlichkeiten und Unterschiede zeitbedingter Kriminalitätserfassung und Prävention möglich; zugleich bietet der Blick auf zwei Geneseprozesse die Möglichkeit, etwas zur Wirksamkeit übergreifender gesetzgeberischer Mechanismen - und damit wiederum zu allgemeiner Theorie - zu sagen.