Details

Pfeifle, Florian
UNESCO-Weltkulturerbe
Vom globalen Völkerrecht zur lokalen Infrastrukturplanung
Carl Heymanns
978-3-452-27358-1
1. Aufl. 2010 / 324 S.
Monographie/Dissertation
Lieferstatus unbekannt, wir recherchieren bei Anfrage
Kurzbeschreibung
Reihe: Schriften zum Öffentlichen Immobilienrecht und Infrastrukturrecht. Band: 4
Welterbeaspekte sind bei Immobilien- und Infrastrukturprojekten von zunehmender praktischer Bedeutung. Hochhäuser oder Windkraftanlagen in Sichtachse zu Kulturdenkmälern oder die viel diskutierte „Waldschlößchenbrücke“ im Dresdner Elbtal - solche Fälle veranschaulichen beispielhaft einen immanenten Konflikt zwischen der notwendigen Bewahrung des Weltkultur- (und Weltnatur-) erbes und dem Bedürfnis nach infrastruktureller Weiterentwicklung. Die juristische Bewältigung der hierbei durch die Welterbekonvention ausgelösten rechtlich komplexen Spannungslagen bereitete in der Vergangenheit erhebliche Schwierigkeiten.
Das vorliegende Werk widmet sich umfassend den vielfältigen durch die Welterbekonvention ausgelösten Rechtsproblemen im Mehrebenensystem. Es werden zentrale Fragen zum völkerrechtlichen Welterbeschutz ebenso wie zu dessen innerstaatlicher Umsetzung behandelt, wobei der Bogen bis hin zur praktischen Umsetzung auf kommunaler Ebene gespannt wird. Soweit Defizite der gegenwärtigen Gesetzgebung identifiziert werden, stellt der Verfasser zugleich Möglichkeiten der Optimierung vor.
Zunächst wird hierzu das völkerrechtliche Ausgangskonzept eines Common Heritage of Mankind näher untersucht, das die Grundlage des Welterberechts bildet. In einem empirischen Teil werden konkrete Immobilien- und Infrastrukturprojekte vorgestellt, bei deren Realisierung es in Deutschland zu Streitigkeiten mit Blick auf die Welterbekonvention gekommen ist. Einen Hauptteil bildet sodann die Analyse der in der Welterbekonvention verankerten rechtlichen Mechanismen. Nach Klärungen zum Inhalt der staatlichen Verpflichtungen stellt sich insbesondere die Frage nach einer effektiven Erfüllungskontrolle. Hier werden unter anderem die Rechtsfolgen einer Eintragung in die „Rote Liste“ und die Konsequenzen einer Streichung aus der Welterbeliste untersucht. Ausführlich wird schließlich auf die notwendige nationale Implementierung der Welterbekonvention eingegangen. Hierbei werden die vorhandenen verfassungs- und einfachgesetzlichen Regelungen im Bereich des Öffentlichen Immobilienrechts kritisch hinterfragt. Aufgrund de lege lata bestehender Defizite in der Umsetzung des Welterbeschutzes werden konkrete Verbesserungsvorschläge de lege ferenda entwickelt und an den jeweiligen Gesetzgeber auf Bundes- und Landesebene adressiert.
Das Buch bietet eine fundierte und aktuelle Gesamtdarstellung des Welterberechts. Es ist damit für Praktiker, die mit Welterbestätten umzugehen haben, ebenso empfehlenswert wie für Rechtswissenschaftler, die sich eine bislang juristisch noch wenig durchdrungene Materie systematisch erschließen wollen.
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