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Stompe, Thomas / Schanda, Hans (Hrsg.)
Der freie Wille und die Schuldfähigkeit
in Recht, Psychiatrie und Neurowissenschaften
MWV
978-3-941468-23-8
1. Aufl. 2010 / 246 S.
Monographie/Dissertation

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Kurzbeschreibung

Reihe: Wiener Schriftenreihe für Forensische Psychiatrie

Bereits seit der griechischen Antike wurde die Frage nach dem freien Willen und damit auch nach der Schuldfähigkeit von Straftätern immer wieder aufgegriffen. Im 20. Jahrhundert wurde die Idee der Existenz eines freien Willens von unterschiedlichen wissenschaftlichen Richtungen vehement kritisiert:

Sowohl Freud und seine Nachfolger, wie auch die modernen Sozialwissenschaften und naturwissenschaftliche Disziplinen wie die vergleichende Verhaltensforschung, die Verhaltensgenetik und die Hirnforschung stellen das Konzept des freien Willens in Frage. Das Unbewusste, die soziale Prägung, unsere Gene und nonlineare, nicht beeinflussbare neuronale Prozesse sollten unser Verhalten bestimmen.

Ist die Idee des freien Willens nur eine weitere Illusion des Menschen?

Diese Diskussion ist auch für die forensische Psychiatrie von entscheidender Bedeutung: Sind Handlungen a priori durch unsere Gehirntätigkeit festgelegt, wäre auch die Suche nach krankheitsbedingten Einschränkungen des freien Willens eine Anstrengung, die ins Leere läuft. Sind Bewusstsein und Person inhaltslose Begriffe, die keine Entsprechungen in der Realität haben, so verlöre auch die Rede von der Einsichts- und Steuerungsfähigkeit jeden Sinn.

Dieses Werk präsentiert den spannenden interdisziplinären Dialog der unterschiedlichen Positionen renommierter Experten auf den Gebieten der Philosophie, der Biologie, der Theologie und der forensischen Psychiatrie in 13 hochkarätigen Beiträgen.

* Ist der freie Wille eine Illusion?
* Was bedeutet das für unsere Rechtssysteme?
* Ein spannender interdisziplinärer Dialog unter renommierten Experten!

Aus dem Inhalt
Mit Beiträgen zu u.a. folgenden Themen:

- Der freie Wille - ein problemgeschichtlicher Abriss
- Warum und wann erscheinen uns Entscheidungen als frei?
- Freier Wille und Gehirn - eine neuro-relationale Hypothese
- Perspektiven der Neurophilosophie
- Willensfreiheit in rechtsphilosophischer Perspektive
- Psychiatriehistorische und psychopathologische Aspekte der Debatte um den „freien Willen“
- Die Beurteilung der Willenseinschränkungen in der forensischen Psychiatrie
- Hirnforschung, Gewalt und Strafe - Erkenntnisse neurowissenschaftlicher Forschung
- Die substanzbedingte Einschränkung des freien Willens
- Wie frei ist der Mensch mit einer Paraphilie?
- Die Neurowissenschaften im Schuldstrafrecht
- Die Perspektive des forensisch-psychiatrischen Gutachters
- Die Debatte über den freien Willen - Konsequenzen für die forensische Psychiatrie?

Mitwirkende
mit Beiträgen von: Axel Boetticher, Peer Briken, Peter Fuchs, Christine Grünhut, Reinhard Haller, Paul Hoff, Hans-Ludwig Kröber, Gerhard Luf, Grischa Merkel, Norbert Nedopil, Georg Northoff, Gerhard Roth, Eberhard Schockenhoff, Wolf Singer, Thomas Stompe, Felix Tretter

Zielgruppen
(Forensisch tätige) Psychiater; Psychologen; Kinder- und Jugendpsychiater; Juristen (Rechtsanwälte, Staatsanwälte, Richter); Pädagogen, Sozialpädagogen, Erzieher und Sozialarbeiter; Bewährungshilfe; Kriminologen