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Augsburg, Ino / Gostomzyk, Tobias / Vielleichner, Lars
Denken in Netzwerken
Zur Rechts- und Gesellschaftstheorie Karl-Heinz Ladeurs
Mohr Siebeck
978-3-16-149924-1
1. Aufl. 2009 / 112 S.
Monographie/Dissertation

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Kurzbeschreibung

Ino Augsberg, Tobias Gostomzyk und Lars Viellechner führen in Karl-Heinz Ladeurs Rechts- und Gesellschaftstheorie ein. Im ersten Kapitel erarbeiten die Autoren die rechtstheoretischen Grundgedanken. Ladeurs "postmoderne Rechtstheorie", die an Luhmanns Systemtheorie anschließt, aber diese zugleich kritisch weiterentwickelt, untersucht, wie das Recht die aus einer fragmentierten und pluralisierten Umwelt resultierende Unsicherheit erkennen und verarbeiten kann. Dabei rekonstruiert sie nach Maßgabe eines "Vorrangs der Differenz vor der Identität" kein einheitliches Fundament der Gesellschaft, sondern entwickelt Kollisionsregeln, die Konflikte lösen, ohne Unterschiede zu beseitigen. Das führt zu einer Neukonzeption des Rechts im Sinne von Selbstreferenz, Selbstorganisation und Prozeduralisierung. Im zweiten Kapitel zeichnen die Autoren die Anwendung der Theorie auf Fragen der Grund- und Medienrechtsdogmatik nach. Hier kommt es Ladeur insbesondere darauf an, die Rechtspraxis für Veränderungen in der Umwelt des Rechtssystems, etwa eine zu beobachtende Fragmentierung von Öffentlichkeit, zu sensibilisieren und die Eigenrationalitäten der unterschiedlichen Sozialbereiche bei der juristischen Problembearbeitung stärker in Rechnung zu stellen. Im dritten Kapitel stellen die Autoren die Bedeutung der Theorie unter Bedingungen der Globalisierung heraus. Es zeigt sich, dass Ladeurs Modell eines heterarchischen "Netzwerks von Netzwerken" unterschiedlicher privater Beziehungen und öffentlicher Institutionen, die sich wechselseitig beobachten und beeinflussen, einen dritten Weg zwischen Staatenwelt und Weltstaat eröffnet.